Debatte: "Sollte die Massentierhaltung in Litauen verboten werden?"

Am 20. Oktober 2020 haben wir gemeinsam mit dem Goethe-Institut eine öffentliche Debatte zum Thema “Sollte die Massentierhaltung in Litauen verboten werden?”. Die Debatte fand im Rahmen der Tage der deutschen Sprache “Ö kaip öko?” zum Thema Nachhaltigkeit statt. Die Veranstaltung fand im Großen Saal der Adam-Mickiewicz-Bibliothek des Landkreises Vilnius statt.

Die Massentierhaltung ist eine gewerbliche Tierhaltung, bei der viele Tiere der gleichen Art auf engem Raum gehalten werden, wobei verarbeitetes oder angereichertes Futter verwendet wird um die Effizienz zu maximieren. Das Ziel der Intensivtierhaltung ist die größtmögliche Produktionsleistung bei möglichst geringen Kosten. Rinder, Schweine, Geflügel, Fisch und der größte Teil der weltweiten Lebensmittel tierischen Ursprungs werden auf diese Weise produziert. Diese Art der Tierhaltung wurde in den letzten Jahren weltweit zunehmend in Frage gestellt. Ihre Kritiker sprechen von den schlechten und teilweise grausamen Bedingungen, unter denen die Tiere gehalten werden, von den negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und von den enormen Auswirkungen der Großkonzerne auf die Umwelt und den Klimawandel.

Mit der zunehmenden Thematisierung von Umweltschutz, Klimawandel und Tierschutz in Litauen haben wir uns entschlossen, die Menschen auch auf das Problem der Massentierhaltung aufmerksam zu machen und herauszufinden, wie die Situation in Litauen ist. Deshalb haben wir Vertreter von zwei verschiedenen Seiten zur Debatte eingeladen. Domantas Tracevičius, Gründer der öffentlichen Einrichtung “Circular Economy”, und Gabrielė Vaitkevičiūtė, Leiter der öffentlichen Einrichtung “Tušti narvai” (dt. “Leere Käfige”), vertraten die “PRO”-Seite.


Auf der “CONTRA”-Seite sprachen Darius Gudačiauskas, Generaldirektor der Geflügelbetriebe der “KG Group” in Vilnius und Kaišiadorys, und Eimantas Pranauskas, stellvertretender Generaldirektor des Litauischen Verbandes der Agrarunternehmen. Wir freuen uns, dass die Debatte auf großes öffentliches Interesse stieß und die verschiedenen Seiten ermutigte, einen gemeinsamen Dialog zu suchen. Moderiert wurde die Debatte von Povilas Gembickis, einem Vorstandsmitglied des Vereins “Jaunimo debatai”.